WAS UNSERE PARTEI KENNZEICHNET: Die politische Kontinuität von Marx zu Lenin bis zur Gründung der Kommunistischen Internationale und der Kommunistischen Partei Italiens (Livorno 1921); der Kampf der Kommunistischen Linken gegen die Degeneration der Kommunistischen Internationale, gegen die Theorie des “Sozialismus in einem Land” und die stalinistische Konterrevolution; die Ablehnung von Volksfronten und des bürgerlichen Widerstandes gegen den Faschismus; die schwierige Arbeit der Wiederherstellung der revolutionären Theorie und Organisation in Verbindung mit der Arbeiterklasse, gegen jede personenbezogene und parlamentarische Politik.


 

Zur Geschichte der (italienischen) Kommunistischen Linken, Teil 2
Der revolutionäre Defätismus im Zweiten Weltkrieg und die Entstehung der Internationalen Kommunistischen Partei (IKP)

Nachdem wir in der letzten Nummer unserer Zeitung die Gründung der Kommunistischen Partei von Italien 1921 und das Wirken der linken Kommunist_innen dargestellt hatten, wollen wir hier ausgehend von der Frage des revolutionären Defätismus die Entwicklung der Kommunistischen Linken bis zur Entstehung unserer heutigen Partei, der Internationalen Kommunistischen Partei 1952 darstellen.

Revolutionärer Defätismus und Opportunismus

Die Verhinderung des imperialistischen Krieges bzw. – wenn dies nicht gelingt – die Ausnutzung der Kriegskrise für den Sturz des Kapitalismus, das war seit Beginn des 20. Jahrhunderts die politische Position der Arbeiter_innenklasse. Faktisch waren es aber immer nur revolutionäre Minderheiten, die diese Position im Ernstfall aufrecht erhielten, während die Mehrheit der „Arbeiter_innenorganisationen“ (die schon vorher vom Opportunismus zerfressen waren) vor der Kriegspropaganda kapitulierte bzw. mit politisch-taktischen und oberflächlich moralischen Argumenten die „eigene Bourgeoisie“ politisch unterstützte. Dies war so im Ersten Weltkrieg, als z.B. die französischen Sozialist_innen den Krieg gegen die preußisch-deutsche Monarchie und die deutschen Sozialist_innen den Krieg gegen die zaristische Despotie um vermeintlich politischer Vorteile für die „eigene Arbeiter_innenklasse“ willen unterstützten. Nur wenige wirkliche Internationalist_innen in den ehemals so stolzen Sozialistischen Parteien stellten sich gegen den Krieg. Allen voran Lenin (die Bolschewiki hatten schon frühzeitig den Bruch mit den opportunistischen Sozialist_innen vollzogen), der in der Schweiz auf den bekannten Antikriegskonferenzen in Zimmerwald und Kiental die marxistische Position verteidigte. Seine klare Kritik des sich zwangsläufig zum Sozialchauvinismus wandelnden Opportunismus und die konsequente revolutionäre Orientierung (die die Notwendigkeit neuer zielklarer Kommunistischer Parteien einschloss) trugen 1917 Früchte, als die doppelte Revolution in Russland zum Fanal der Weltrevolution wurde. Hier zeigte sich dann auch die materielle Grundlage der gesellschaftlichen Entwicklung, die aus einer revolutionären Minderheit eine wirkungsmächtige Kraft machen kann: Der aus der Krise geborene Klassenkampf des Proletariats.

Dass die revolutionäre Welle, die auf das Ende des Ersten Weltkrieges folgte, scheiterte, lag nicht zuletzt am Fehlen von in ihrer Programmatik und politischen Taktik klaren und kohärenten Kommunistischen Parteien, was sich auch in der mit schweren ideologischen Geburtswehen behafteten Gründung der Kommunistischen Internationale zeigte. Die späte Gründung der Kommunistische Partei von Italien unter Führung der Linken, die einen konsequenten Kampf gegen den Zentrismus (der einen Bruch mit dem opportunistischen Teil der Sozialistischen Partei verhindern wollte) führten, hatte von Anfang an eine internationale Dimension. Der Vertreter des Zentrismus Serrati hatte an den Antikriegskonferenzen in der Schweiz teilgenommen und die Sozialistische Partei Italiens war mit der Kommunistischen Internationale assoziiert. Der Kampf der Linken in dieser Partei (deren bekanntester Vertreter Amadeo Bordiga war) gegen den Zentrismus und für die wirklich revolutionäre Orientierung zielte also auch gegen die opportunistischen, syndikalistischen und anarchistischen Einflüsse in der Kommunistischen Internationale – für eine wirkliche marxistische Weltpartei. (Siehe hierzu unseren Artikel in Kommunistisches Programm Nr. 5, Sommer 2021: „Die Gründung der Kommunistischen Partei Italiens und die Kommunistische Linke“)

Grundlegend lässt sich feststellen:

Der Opportunismus (die Anpassung an die Gegebenheiten und das Wirken für den unmittelbaren politischen Erfolg, die Verbannung der historischen Dimension aus dem Klassenkampf, die Ersetzung der revolutionären Perspektive durch eine prinzipienlose Taktik für kleine Erfolge), war das Produkt der imperialistischen Entwicklung. Er wurde politisch getragen von den bessergestellten Schichten der Arbeiter_innenbewegung (Partei- und Gewerkschaftsfunktionär_innen), für die der Kampf um Reformen alles war und ideologisch fundiert durch den theoretischen Revisionismus (à la Bernstein), der den Marxismus aktualisieren – in Wirklichkeit auf ein bürgerlich-demokratisches Entwicklungsmoment reduzieren – wollte.

Eine standfeste Haltung gegen den imperialistischen Krieg erfordert eine Verteidigung des Marxismus gegen den Opportunismus. Nichts anderes hat Lenin gemacht. Er hat die Präzisierung der Marx'schen politischen Positionen im 19. Jahrhundert (u.a. mit den Erfahrungen der Pariser Kommune 1871) nachgezeichnet und die historisch-materialistische Methode des Marxismus verteidigt, die es uns erlaubt, den unmittelbaren politischen Erscheinungen auf den Grund zu gehen und die materiellen Triebkräfte der Entwicklung zu analysieren.

Die notwendige politische Praxis der Kommunistischen Partei hat als Grundlage die konkrete Analyse der determinierten ökonomischen und politischen Verhältnisse und sie antizipiert die revolutionäre Zukunft, indem sie die historischen Erfahrungen und Lehren des Klassenkampfes verteidigt. Es kann nicht darum gehen, wegen vermeintlicher „Augenblicksvorteile“ die grundlegenden Positionen aufzugeben und es kann auch nicht darum gehen, eine vermeintliche „Wirkungsmächtigkeit“ in den Sphären der verlogenen bürgerlichen Politik zu erlangen. – Siehe hierzu z.B. unsere umfangreiche Analyse des aktuellen imperialistischen Krieges, in der wir nicht bei der Verurteilung einer „russischen Aggression“ stehen bleiben und eine vermeintliche Demokratie verteidigen, sondern auch in dieser konterrevolutionären Situation den revolutionären Defätismus propagieren.

Der Zweite Weltkrieg und die stalinistische Konterrevolution

Der Zweite Weltkrieg hatte die gleichen materiellen Triebkräfte wie der Erste Weltkrieg, allerdings auf einer höheren Stufenleiter der kapitalistischen Krisenentwicklung. Der schwächere, aber in seinem Machtanspruch gestärkte (v. a. deutsche) Imperialismus versuchte mit einem konsequenten Staatskapitalismus und einer reaktionären völkischen Mobilisierung für den Krieg, die Einflusssphären und Märkte auf Kosten seiner imperialistischen Konkurrenten (Frankreich, England) neu aufzuteilen und natürlich durch die Kriegszerstörungen die ökonomische Krise politisch-militärisch zu überwinden. (Die Wiederaufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg brachte den imperialistischen Metropolen dann ja auch drei Jahrzehnte relativer ökonomischer und politischer Stabilität. Trotz seiner militärischen Niederlage schuf der Faschismus die Blaupause imperialistischer Klassenherrschaft und Krisenpolitik in den postfaschistischen Demokratien.)

Auf Seiten der Arbeiter_innenbewegung hatte sich wiederum eine Entwicklung vollzogen, die mit der vor dem Ersten Weltkrieg vergleichbar war: Die Durchsetzung des Opportunismus in der Arbeiter_innenbewegung. Während vor dem Ersten Weltkrieg die relativ stabile kapitalistische Entwicklung seine materielle Grundlage war (Arbeiteraristokratie), war es nach dem Ausbleiben der Weltrevolution Mitte der 20er Jahre v.a. die russische Entwicklung, die den konterrevolutionären Entwicklungsweg der Kommunistischen Internationale bestimmte. Mit der Theorie des „Sozialismus in einem Land“ wurde die kommunistische Weltbewegung zum außenpolitischen Grenzposten der Sowjetunion. Was fortan mit sozialistischer Maske versehen war, war nichts anderes als eine Entwicklung zum Kapitalismus. Wir haben die Oktoberrevolution immer als proletarische Revolution bezeichnet, nicht weil sie den „Sozialismus in Russland einführt“, sondern weil sie als Auslöser der Weltrevolution die Voraussetzungen einer sozialistischen Entwicklung schaffen konnte, die für sich genommen (im unterentwickelten Russland) ökonomisch erst einmal eine kapitalistische war (Entwicklung der Industrie durch Enteignung der Bauern). Die kurzzeitige politische Diktatur des Proletariats in Russland hatte keinerlei eigenständige ökonomische Grundlagen. Die stalinistische industrielle Entwicklung, die Entwicklung agrarischer Genossenschaften zu Staatswirtschaften waren Entwicklungsschritte zu einem Staatskapitalismus, der aber den alten imperialistischen Mächten bis zum Schluss unterlegen war. Nur durch den demagogischen Missbrauch der internationalen proletarischen Bewegung und der Bewegung der unterdrückten Völker (sowie natürlich Geheimdiplomatie, Militarismus und Terror) konnte der russische Imperialismus seine internationale Wirkungsmächtigkeit erlangen. Das von außenpolitischen Interessen geleitete opportunistische Agieren Russlands und der von ihm abhängigen „Kommunistischen“ Internationale zu Beginn des Zweiten Weltkrieges spricht hierbei Bände: Erst wurde auf Bündnisse mit den westlichen Kapitalisten gesetzt (Militärpakt mit Frankreich 1935) und das dortige Proletariat zum antifaschistischen Burgfrieden verpflichtet, dann wurde 1939 der englische Imperialismus als Hauptkriegstreiber gebrandmarkt und ein Bündnis mit Hitlerdeutschland geschlossen und nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf Russland wurde der imperialistische Krieg auf einmal zum antifaschistischen Krieg im Bündnis mit den westlichen Imperialist_innen umgedeutet. Und die Kommunistische Internationale, die ja einmal gelernt hatte, mit dem marxistischen Handwerkszeug die Triebkräfte des Krieges zu analysieren, konnte diesen durch die Interessen für die kapitalistische Entwicklung in Russland geleiteten und von jeder materialistischen Analyse befreiten politischen Vorgaben nur folgen, bis sie selbst 1943 aufgelöst wurde.

Der Widerstand der Kommunistischen Linken gegen die stalinistische Konterrevolution spielte sich sowohl auf den Weltkongressen und Exekutiv-Komitee-Sitzungen der Kommunistischen Internationale als auch in der Kommunistischen Partei von Italien (PCd'I) ab. Z.B. der Kampf gegen die Aufgabe der klaren Klassenlinie zugunsten politischer Kombinationen mit der Sozialdemokratie und sogar von Bündnissen mit der Bourgeoisie „gegen den Faschismus“. Mit dem Sieg des italienischen Faschismus befand sich die PCd'I in einer schwierigen Situation. Verfolgung, Verbannung und Exil der Linken wurden von der russischen Führung geschickt ausgenutzt, um eine neue opportunistische und nationalistische Führung von außen einzusetzen. Auf dem (Exil-)Parteitag in Lyon 1926 präsentierte die Kommunistische Linke ihre programmatischen Thesen, konnte sich allerdings gegen die Nationalkommunist_innen um Togliatti und Gramsci nicht durchsetzen, die v.a. mit formalen Tricks und Ausschlüssen operierten. Trotzdem versuchte die Kommunistische Linke in der Kommunistischen Internationale gegen den Überhand nehmenden Opportunismus zu kämpfen. Versuche, eine internationale einheitliche linke Opposition aufzubauen, wurden allerdings abgelehnt. In seinem Briefwechsel mit Korsch erklärte Bordiga, dass man nicht den gleichen Fehler von 1919 wiederholen dürfte, als die Kommunistische Internationale als Föderation heterogener Parteien (was damals anders nicht ging) gegründet wurde. Bordiga drängte vorab auf die theoretische Klärung der wichtigsten Fragen auf der Grundlage des einheitlichen Marxismus, zu diesen zählte nicht zuletzt die Analyse der russischen Entwicklung. Wie richtig es war, auf keine halbgare Tendenz mit Anarchokommunist_innen, Rätekommunist_innen und Trotzkist_innen zu orientieren, die sich nur in der Ablehnung „des Stalinismus“ einig waren und das auch noch aufgrund entgegengesetzter Motivationen, sollte sich dann auch am Vorabend des Zweiten Weltkriegs zeigen, als die Trotzkist_innen ihr „1914“ erlebten und nur wenige Dissident_innen der internationalistischen Position die Treue hielten. Von der kuriosen Theorie des „degenerierten Arbeiterstaates“ ausgehend, sah Trotzki in der Sowjetunion eine ökonomische sozialistische Basis (durch die Verstaatlichungen), die nur durch einen bürokratischen Überbau deformiert sei, den es gelte in einer „politischen Revolution“ zu überwinden. In Wirklichkeit war die stalinistische Diktatur allerdings der adäquate politische Ausdruck der ökonomischen kapitalistischen Entwicklung. In diesem (bürgerlichen Sinne) war sie historisch fortschrittlich, vom Standpunkt des sich auch in Russland entwickelnden Proletariats schuf sie die Grundlagen für eine reine proletarische Revolution. Sie war auf jeden Fall Teil des kapitalistischen Weltsystems und kein Desiderat der sozialistischen Entwicklung, das es gegen den Imperialismus zu verteidigen galt. So wurden die Trotzkist_innen zu unbeliebten Bündnispartner_innen des Stalinismus im als „antifaschistisch“ maskierten Zweiten (imperialistischen) Weltkrieg.

1927 war allerdings der Ausschluss Trotzkis aus der russischen Partei ein Synonym für die Ersetzung des politischen Meinungskampfes durch Repression. Anfang 1928 formierte sich die (italienische) Kommunistische Linke in Pantin bei Paris als eigenständige Fraktion, welche die revolutionäre Tradition aufrecht halten, die notwendige theoretische Arbeit machen und von außen auf die stalinisierten Kommunistischen Parteien einwirken wollte. Während sie in Italien kaum Wirkungsmöglichkeiten hatte, konzentrierte sie sich v.a. auf Belgien und Frankreich. Die Isoliertheit, die mangelnde Abgrenzung gegenüber antibolschewistischen Tendenzen (im Sinne der Bolschewiki Lenins und nicht des stalinistisch konstruierten „Marxismus-Leninismus“ und „Bolschewismus“) und nicht zuletzt die Tatsache, dass die stalinistische Entwicklung noch nicht die abschließenden Resultate zu ihrer theoretischen Durchdringung geliefert hatte, führten allerdings zu einem theoretischen Stochern, in dem mal die führende Rolle der Partei in Frage gestellt, mal die marxistische Theorie der doppelten Revolution und der historisch-geografischen Entwicklung (Aktualität der bürgerlichen Revolution in Asien) mit Bezug auf Rosa Luxemburg als überholt dargestellt wurde, eine Ignoranz gegenüber der notwendigen gewerkschaftlichen Organisierung der Klasse artikuliert wurde etc. Der verbannte und isolierte Bordiga hatte zu dieser Zeit keinen direkten Einfluss auf die theoretische Entwicklung der Exil-Fraktion.

Trotzdem hatte die Fraktion einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Orientierung suchenden trotzkistischen Dissident_innen, die die Position des revolutionären Defätismus nicht aufgeben wollten. Erwähnt seien hier nur die „Revolutionären Kommunisten Österreich“, eine Abspaltung der stalinistischen KPÖ, die später Revolutionäre Kommunisten Deutschlands RKD hießen. Diese brachen 1939 mit dem kriegsunterstützenden Trotzkismus und machten während des Zweiten Weltkrieges im französischen Exil / Untergrund eine revolutionär-defätistische Propaganda zusammen mit französischen Genoss_innen. Ein ehemaliger Militanter dieser Organisation erinnerte sich 1979 in einem Interview. Auf die Frage: „Während des imperialistischen Krieges haben die Revolutionären Kommunisten – Communistes Revolutionaires revolutionär-defätistische Positionen eingenommen. Was waren die zentralen Achsen ihrer Intervention?“ antwortete er: „Es waren drei miteinander verbundene Achsen: Revolutionäre Agitation unter den einfachen Soldaten der deutschen Wehrmacht (deutschsprachige Flugblätter und die Zeitung ‘Spartakus’), Agitation in der französischen Arbeiterbevölkerung (französische Flugblätter und die Zeitung ‘Fraternisation Proletarienne’), schließlich im Zusammenhang damit fortdauernde ideologische und organisatorische Festigung der internationalistischen Gruppen zur Vorbereitung einer neuen revolutionären Partei im erwarteten – aber nicht eingetroffenen – revolutionären Aufschwung nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches.“ (Kommunismus, Internationales Bulletin der Gruppe Kommunistische Politik, Mai 1979, S.10) Diese bewundernswerte und todesmutige Propaganda für eine dritte Front des Proletariats im imperialistischen Krieg, die auch vor bewaffneten Selbstschutzaktionen nicht zurückschreckte, stand allerdings im Widerspruch zum gewünschten theoretischen Klärungsprozess dieser trotzkistischen Dissident_innen, die sich nach ihrer Liebäugelei mit der Kommunistischen Linken unter dem Einfluss des Rätekommunismus teilweise anarchistischen Positionen annäherten.

Die Wiederaufnahme des Klassenkampfes und die Gründung der PCInt

Dass die Hoffnungen auf einen revolutionären Aufschwung der Klasse nicht abwegig waren, zeigte sich in den letzten zwei Kriegsjahren. Nachdem es schon im Oktober 1942 bei FIAT in Turin einen Streik gegeben hatte, folgten im März 1943 große Streiks im Piemont und der Lombardei. Es gelang weder den faschistischen Gewerkschaften diese Kämpfe zu kanalisieren (bzw. mit Terror zu brechen) noch der stalinistischen KPI, diese ins Korsett des antifaschistisch-nationalen Befreiungskampfes zu drängen. Im Mittelpunkt standen soziale Forderungen gegen die Kriegskrise und die Arbeiter_innen orientierten auf die Bildung von Räten. Auch in Deutschland legten die italienischen „Fremdarbeiter_innen“ ihre Arbeit nieder, stillschweigend oder aktiv durch Streiks deutscher Arbeiter_innen unterstützt. Und Streiks gegen die Sparmaßnahmen während des Krieges waren nicht auf die Achsenmächte beschränkt. In Großbritannien streikten Arbeiter_innen einer Fabrik in London, die Heckflossen für Halifax-Bomber herstellte, und mehr als 16.000 Frauen und einige Männer verließen die Rolls-Royce-Fabrik in Glasgow – wo sie Triebwerke für Kampfflugzeuge hätten herstellen sollen. Selbst in den USA, dem stärksten imperialistischen Land, fanden 1944 mehr Streiks statt als in jedem früheren Jahr in der amerikanischen Geschichte. Die Reaktion der Alliierten auf die Streikbewegung in Italien war bezeichnend. Sie forcierten nicht nur ihre Invasion in Süditalien, sondern verstärkten ihre Bombenangriffe auf Mailand und Turin, um mit Terror einen befürchteten proletarischen Aufstand zu verhindern. Während die italienische Bourgeoisie – von der Angst getrieben, alles zu verlieren – den 1923 „demokratisch“ eingesetzten Mussolini im Sommer 1943 wieder absetzte und in Rom Marschall Badoglio vom König mit der Regierung beauftragt wurde, propagierte die stalinistische KPI ihn nicht nur als Bündnispartner des nationalen italienischen Befreiungskrieges, sondern trat im April 1944 sogar in die Regierung des ehemaligen Mussolini-Marschalls ein.

Die in Italien verbliebenen Genoss_innen der kommunistischen Linken unterstützten nicht nur die Streikbewegungen, sondern sahen in ihr auch das Wiederauftauchen der Arbeiter_innenklasse auf dem politischen Terrain, wodurch sie die Zeit für die Wiedergründung der Kommunistischen Partei gekommen sahen. Führende Genoss_innen waren u.a. Onorato Damen und Bruno Maffi. 1943 gründeten sie in Norditalien die Internationalistische Kommunistische Partei (PCInt) und gaben im November die erste Nummer des Prometeo illegal heraus. Während die PCInt ihren Einfluss in Norditalien schnell ausweiten konnte, was zu wütenden Diffamierungen durch die Stalinist_innen (“Gestapoagenten“) und auch der Ermordung von Genoss_innen führte, blieb der Kontakt zu den im amerikanisch kontrollierten Süden Italiens verbliebenen Genoss_innen der Kommunistischen Linken sehr begrenzt. Die dortigen Genoss_innen um Bordiga hatten sich wieder zu einer Fraktion formiert und gaben in Neapel die Zeitungen „La Sinistra Proletaria“, in Salerno „L'Avantguardia“ und in Rom „Il Proletario“ heraus. Dort verteidigten sie die Lehren aus dem Kampf der (italienischen) Kommunistischen Linken aus den 20er Jahren und traten aktiv gegen den konterrevolutionären Antifaschismus auf. 1945 löste sich die Fraktion auf und ihre Mitglieder traten der PCInt bei. Die PCInt hatte jetzt mehrere tausend Mitglieder, die in 13 Föderationen mit 72 Sektionen organisiert waren. Das schnelle Wachsen der Partei stand jedoch in umgekehrtem Verhältnis zu ihrer theoretischen Klarheit, die nicht nur angesichts des Ausbleibens einer revolutionären Nachkriegskrise immer dringlicher wurde.

Für diese theoretische Klarheit veröffentlichte Bordiga z.B. im Juli 1946 in Prometeo einen Text über die „Wiederherstellung des revolutionären Marxismus“. Dort wurden u.a. klare Richtlinien für eine neue revolutionäre Bewegung des Proletariats in der imperialistischen und faschistischen Epoche formuliert:

  1. Verneinung der Ansicht, dass sich nach der Niederlage von Italien, Deutschland und Japan eine Phase allgemeiner Rückkehr zur Demokratie eröffnet habe; Bejahung hingegen, dass das Kriegsende von einer Umwandlung der bürgerlichen Regierungen in den Siegerstaaten in Richtung des Faschismus und mit den Methoden des Faschismus begleitet ist, auch und vor allem, wenn reformistische und labouristische Parteien daran teilnehmen. Ablehnung, die – illusorische – Rückkehr zu liberalen Formen als eine die proletarische Klasse interessierende Forderung darzustellen.
  2. Erklärung, dass das heutige russische Regime seinen proletarischen Charakter verloren hat, parallel zur Abkehr der III. Internationale von der revolutionären Politik. Eine fortschreitende Involution hat die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Formen in Russland dazu geführt, wiederum bürgerliche Strukturen und Charakter anzunehmen. Dieser Prozess wird aber nicht als Rückkehr zu prätorianischen Formen autokratischer oder vorbürgerlicher Tyrannei beurteilt, sondern als Erreichung – auf einem anderen historischen Weg – der gleichen fortgeschrittenen Art von Gesellschaftsorganisation, wie sie der Staatskapitalismus in den Ländern mit totalitärem Regime aufweist und in der die großen Planungen den Weg zu einer imposanten Entwicklung öffnen und ihr ein gehobenes imperialistisches Potential verleihen. Angesichts einer solchen Situation darf man also nicht die Rückkehr Russlands zu Formen innerer parlamentarischer Demokratie fordern, welche in allen modernen Ländern im Verfall ist, sondern dass auch in Russland die totalitäre revolutionäre kommunistische Partei wiedererstehe.
  3. Ablehnung jeder Aufforderung zur nationalen Solidarität der Klassen und Parteien, zu welcher gestern aufgerufen wurde, um die sogenannten totalitären Regimes zu stürzen und die Staaten der Achse zu bekämpfen, und heute, um die durch den Krieg ruinierte kapitalistische Welt im Respekt vor der Legalität wieder aufzubauen.
  4. Ablehnung des Manövers und der Taktik der Einheitsfront, d. h. der Einladung an angebliche sozialistische und kommunistische Parteien, welche nichts proletarisches mehr an sich haben, die Regierungskoalitionen zu verlassen, um die sogenannte proletarische Einheit zu schaffen.
  5. Kampf bis aufs letzte gegen jede ideologische Kampagne, die die Arbeiterklassen der verschiedenen Länder im Hinblick auf den möglichen dritten imperialistischen Krieg in patriotischen Fronten mobilzumachen trachtet und von ihnen verlangt, sie sollten auf der einen Seite für ein rotes Russland gegen den angelsächsischen Kapitalismus kämpfen, und auf der anderen Seite die westliche Demokratie gegen den stalinistischen Totalitarismus verteidigen in einem als antifaschistisch hingestellten Krieg.“

Die inhaltlichen Differenzen in der PCInt bis zur Entstehung der IKP

An der Jahreswende 1945/1946 fand die erste nationale Konferenz der PCInt statt. Dort wurde deutlich, dass viele „modernisierende“ Theorien der Exilfraktion Eingang in die politischen Vorstellungen der PCInt gefunden hatten. Gerade die Gewerkschaftsfrage wurde auf diesem Kongress kontrovers diskutiert. Während für Onorato Damen lediglich eine politische Intervention in den (als zwangsläufig integriert betrachteten) Gewerkschaften möglich war, um für die Partei zu werben und abstrakte Räte zu propagieren, verteidigten die Genoss_innen um Bordiga die grundlegende marxistische Lehre der gewerkschaftlichen Organisierung als notwendige Kampfschule für das Proletariat, ohne natürlich die konterrevolutionäre Rolle der vom Faschismus übernommenen Staatsgewerkschaften zu negieren. In den „Charakteristischen Thesen der Partei“, die im Dezember 1951 zur Generalversammlung in Florenz erschienen, wird in dieser Frage Klarheit geschaffen:

„Für den revolutionären Vormarsch ist es notwendig, dass zwischen der Partei und der Klasse eine Zwischenschicht an wirtschaftlichen Verbänden besteht, die von der Partei durchdrungen sind. (…) In der schwierigen Phase, die die Herausbildung wirtschaftlicher Verbände darstellt, betrachten wir diejenigen als für die Arbeit der Partei geeignet, die nur Arbeiter umfassen, die diesen freiwillig beitreten, aber ohne politische, religiöse oder gesellschaftliche Glaubensbekenntnisse ablegen zu müssen. Diese Eigenschaften treffen weder für religiöse und Zwangsgewerkschaften zu, noch für solche, die integrierter Teil des Staatsapparates geworden sind. (...)Die Partei wendet niemals die Methode an, besondere wirtschaftliche Organisationen zu bilden (...)Die Aufgaben der Partei in ungünstigen Zeiten und der Passivität der Arbeiterklasse bestehen darin, das Entstehen von Formen von Organisationen mit unmittelbar wirtschaftlicher Zielsetzung vorherzusehen und zu unterstützen, die künftig auch vollkommen neue Formen annehmen können.“ Hier wird auf der Grundlage der unveränderlichen kommunistischen Programmatik eine konkrete Analyse der konkreten Situation gefordert, anstatt mit einer abstrakten Analyse und schematischen Phrasen zu hantieren.

Ein weiterer Punkt der Kontroverse war die Parteifrage, in der sich bei Damen und seinen Anhänger_innen ein aus den Theorien Rosa Luxemburgs und dem Rätekommunismus gespeister Demokratismus zeigte. Die Frage der Entwicklung und Funktion der Kommunistischen Partei hatte Bordiga im Entwurf eines Parteiprogramms, veröffentlicht in »Battaglia Comunista« Nr. 1, 1951, entsprechend der historischen Position der Kommunistischen Linken so formuliert: „Das unverzichtbare Organ des revolutionären Kampfs des Proletariats ist die Klassenpartei. (...) Die Partei hat die Aufgabe, in den Massen die revolutionäre Theorie zu verbreiten, die materiellen Aktionsmittel zu organisieren, die arbeitende Klasse im Verlauf der Kämpfe zu führen und die historische Kontinuität und die internationale Einheit der Bewegung zu sichern. (…) Nach der Zerschlagung der kapitalistischen Macht kann sich das Proletariat nicht zur herrschenden Klasse erheben ohne Zerstörung des alten Staatsapparats und der Errichtung der eigenen Diktatur, die die bürgerliche Klasse und deren Individuen von jeglichem politischen Recht und Funktion ausschliesst, sofern sie gesellschaftlich überleben, und die die Organe der neuen Herrschaft ausschliesslich aus der produktiven Klasse bildet. Die kommunistische Partei, deren programmatisches Charakteristikum in der grundlegenden Verwirklichung dieser Ziele besteht, repräsentiert, organisiert und leitet einheitlich die Diktatur des Proletariats...“

Angesichts dieser Klarheit heulten die Anhänger_innen Onorato Damens auf, deren vermeintliche Lehre aus der stalinistischen Konterrevolution die Trennung von Partei und Staat war, wobei wie bei den Rätekommunist_innen die führenden Rolle des Proletariats aus einer politischen in eine soziologische Größe verwandelt wurde. Avantgarde ja, aber nur als theoretischer Kopf und Ratgeber für die in ihrer Mehrheit selbsttätige Klasse. In den Thesen der PCInt, die nach der Spaltung 1952 auf Ihrem 2. Kongress in Mailand verabschiedet wurden, hoben die Damenisten hervor: „Da die Partei auf jeden Fall eine Minderheit in der Arbeiterklasse bleiben wird, kann sie nicht stellvertretend für die Klasse handeln. Das Ziel, der Aufbau des Sozialismus, kann nur von der Arbeiterklasse als Ganzes ins Werk gesetzt werden. Diese Aufgabe kann nicht delegiert werden, auch nicht an den bewusstesten Teil des Proletariats.“ Hier werden zwei Sachen durcheinander geworfen. Einerseits die notwendige Aktivität der Klasse bei der Durchsetzung der realen Vergesellschaftung (gemeinsame Produktion und Reproduktion jenseits der Warenform) und die politischen Führung der Partei, die auf wissenschaftlicher und nicht demokratischer Grundlage handelt, die die notwendigen emanzipativen sozialen Dynamiken kennt, diese befördert und nicht im ideologischen Bourgeoiskonzept der freien, mündigen und demokratisch zu befragenden Individuen bleibt. Die in der damenistischen Tradition stehende Internationale Kommunistische Tendenz (IKT) hat diesen Demokratismus, der sich in den theoretischen Konzepten der PCInt zeigte, noch auf die Spitze getrieben, indem sie den Parteibildungsprozess aus dem Feld des invarianten Marxismus und der historischen Partei in den demokratischen Debattierrahmen einer „Tendenz“ verlegt hat. Schon die politische Plattform der damenistischen PCInt von 1952 hatte behauptet, dass es für die revolutionäre Partei notwendig wäre, „bestimmte Aspekte der marxistischen Doktrin, des Instruments zur Orientierung und Führung der revolutionären Aktion, zu entwickeln“. Bei der heutigen IKT wird dieses dann noch um einen „politischen Homogenisierungsprozess“ der lose gebündelten „Kommunist_innen“ ergänzt. Diesem demokratischen Idealismus stellen wir das Prinzip des organischen Zentralismus entgegen: „Die Frage des individuellen Bewusstseins liegt der Parteibildung nicht zugrunde: nicht jeder Proletarier kann bewusst die Lehre der Klasse beherrschen, und noch weniger kulturell, nicht einmal jedes Parteiglied für sich genommen, und selbst die Parteispitzen bieten dafür keine Gewähr. Diese besteht nur in der organischen Einheit der Partei. (…) Daraus folgt, dass die Partei die persönliche Freiheit verbietet, neue Schemata und Erklärungen der gegenwärtigen Gesellschaft auszuarbeiten und auszutüfteln: sie verbietet die individuelle Freiheit der Analyse, der Kritik und der Voraussage, auch dem vorbereitetsten Intellektuellen unter den Mitgliedern, und sie verteidigt die Festigkeit einer Theorie, die kein Produkt blinden Glaubens ist, sondern der Gehalt der Wissenschaft der proletarischen Klasse, errichtet aus dem Stoff von Jahrhunderten und nicht aus Gedanken von Menschen, sondern aus der Kraft materieller Fakten, die sich im geschichtlichen Bewusstsein einer revolutionären Klasse widerspiegeln und die in deren Partei zusammengefasst sind.“ (Charakteristische Thesen der Partei). Dass es uns hierbei nicht darum geht, die theoretische Arbeit zu negieren, versteht sich von selbst. Es ist eine historische Lehre der kommunistischen Bewegung, dass nur eine kollektive, in ein festes Gefüge von Theorie und Praxis eingebaute theoretische Tätigkeit der ganzen Partei die proletarische „Waffe der Kritik“ schärfen und damit die „Kritik der Waffen“ vorbereiten kann und nicht das theoretische Wirken „freischwebender“ Intellektueller.

Die Entstehung der IKP

Neben der Partei- und Gewerkschaftsfrage war eine weitere Meinungsverschiedenheit die Einschätzung Russlands, das laut Damen ein den USA ebenbürtiger staatskapitalistischer Imperialismus war, was Bordiga in einem Briefwechsel mit Damen zurückwies (worauf auch in unserem Artikel „Wer greift Europa an?“ in dieser Nummer eingegangen wird, weshalb wir diese Frage hier nicht vertiefen). Ein weiterer Punkt war die pauschale Negierung nationaler Befreiungskämpfe, die ja gerade im Gefolge der bürgerlichen Chinesischen Revolution und der darauffolgenden antikolonialen Welle damals eine große Rolle spielten. Ein schematisches Verständnis dieser Frage ließ Damen den Unterschied zwischen Europa, wo diese Frage schon am Ende des 19. Jahrhunderts erledigt war und Asien, Afrika wo diese Frage damals noch aktuell und erst am Ende des 20. Jahrhunderts erledigt war, nicht verstehen. Auf jeden Fall hatten die Divergenzen in der PCInt im Laufe des Jahres 1951 ein Niveau erreicht, das eine einheitliche Parteiarbeit nicht mehr möglich machte, woraufhin die Mehrheit im Exekutivkomittee der PCInt um Bruno Maffi und Ottorino Perrone die Anhänger Damens ausschlossen. Die Mehrheit der Parteimitglieder folgte Damen, der mit seinen Anhängern die PCInt und ihre Zeitungen Prometeo und Battaglia Comunista fortan alleine weiterführte, wobei ein großer Teil der Mitglieder diese Partei bald wieder aus Enttäuschung über den ausbleibenden revolutionären Aufschwung bzw. die ideologische Heterogenität verließ. Die Genoss_innen um Bordiga gründeten 1952 die Internationale Kommunistische Partei mit ihrem Organ „Il Programma Comunista“.

Auf der Parteiversammlung von Forlì im Dezember 1952 wurde die grundlegende Orientierung der Parteiarbeit der neu gegründeten Internationalen Kommunistischen Partei formuliert, die nicht nur formal mit dem Namen ihrer Zeitung, sondern auch inhaltlich den Weg zum invarianten „Kommunistischen Programm“ gefunden hatte: „Es war vergeblich, 1946, am Ende des Zweiten Weltkrieges, eine gleichartig fruchtbare Situation zu erwarten wie 1918, weil die konterrevolutionäre Degeneration weitaus schlimmer war und es keine festen proletarischen Kerne gab (...)Die Lage 1946 war offenkundig genauso ungünstig wie jene, die auf die grossen Niederlagen des Bundes der Kommunisten 1849 und der I. Internationale 1871 folgten. Eine plötzliche Rückkehr der Massen zu einer wirkungsvollen Organisation einer revolutionären Offensive ist daher undenkbar (…) Der schwachsinnige Aktivismus-Aktualismus, der sein Tun und seine Initiativen den unmittelbaren Gegebenheiten des Tages anpasst, eine Art Parteiexistenzialismus, muss ausgeschlossen und ersetzt werden durch die Wiederherstellung einer festen Brücke, die die Vergangenheit mit der Zukunft verbindet, wo die Partei die grossen Linien ein für alle mal festlegt und nicht nur ihren Mitgliedern, sondern vor allem ihren Chefs, jegliche Suche und tendenziöse Entdeckung »neuer Wege« verbietet. Diese aktivistisch-aktualistische Unsitte, vor allem wenn sie die Wiederherstellung der Theorie und die theoretische Arbeit, die heute so notwendig ist, wie sie es für Lenin 1914–1918 war, unter dem Vorwand diffamiert und aufgibt, dass nur die Aktion und der Kampf zählt, führt letztendlich zur Verneinung der Dialektik und des marxistischen Determinismus, um die Suche nach den seltenen Momenten und Höhepunkten der Geschichte, auf die die kommunistische Bewegung rechnen kann, durch einen wilden Voluntarismus zu ersetzen, der letztendlich nichts anderes ist als die schlimmste, krasseste Anpassung an die gegenwärtige Lage der Dinge und an ihre jämmerlichen unmittelbaren Perspektiven.“ Mit diesem Verständnis entwickelte die IKP ihre systematische theoretische und praktische Arbeit und wurde nicht nur dem Namen nach zu einer wirklichen Internationalen Partei. Auf die weitere Entwicklung der Partei, ihre große Ausdehnung in den 70er Jahren und auch die Krise Anfang der 80er Jahre werden wir in einem späteren Artikel eingehen.

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