WAS UNSERE PARTEI KENNZEICHNET: Die politische Kontinuität von Marx zu Lenin bis zur Gründung der Kommunistischen Internationale und der Kommunistischen Partei Italiens (Livorno 1921); der Kampf der Kommunistischen Linken gegen die Degeneration der Kommunistischen Internationale, gegen die Theorie des “Sozialismus in einem Land” und die stalinistische Konterrevolution; die Ablehnung von Volksfronten und des bürgerlichen Widerstandes gegen den Faschismus; die schwierige Arbeit der Wiederherstellung der revolutionären Theorie und Organisation in Verbindung mit der Arbeiterklasse, gegen jede personenbezogene und parlamentarische Politik.


 

Am 13. Oktober wurde Masha Amini, eine 22-jährige Frau aus dem iranischen Kurdistan, in Teheran von der Religionspolizei wegen "unangemessenen Tragens" ihres Kopftuches verhaftet. Drei Tage später starb die junge Frau an den Folgen der Schläge, die sie auf der Polizeiwache erhalten hatte.

Maschas Tod war bekanntlich der Funke, der die seit langem schwelenden Widersprüche in der iranischen Gesellschaft zum Explodieren brachte und eine Welle starker Proteste auslöste, die noch lange nicht abgeklungen ist. Der Staat hat mit einer äußerst gewaltsamen Unterdrückungskampagne reagiert: Angriffe auf Demonstrationen, Arrest und Inhaftierungen, Schüsse in die Menge und kaltblütige Morde (die sogar ein Kind getroffen haben). Bei den Demonstranten handelte es sich hauptsächlich um junge Mädchen, denen sich bald Gleichaltrige und Erwachsene beiderlei Geschlechts anschlossen. Sie schlossen sich den kraftvollen Streiks der iranischen Proletarier an, die sich bereits seit einiger Zeit in Aufruhr befanden, wie z.B. die Arbeiter des Damavand-Petrochemiekomplexes in Assalouyeh, der Raffinerien in Abadan und Kangan, der Kian-Reifenfabrik in der Nähe von Teheran, der Traktorenfabriken (man schätzt, dass es in den letzten Jahren zu etwa 2000-3000 Streiks pro Jahr im Lande gekommen ist), anderer Fabriken und Arbeitsplätze im ganzen Land... Die Wut über die tägliche Unterdrückung junger proletarischer (oder proletarisierter) Frauen, die aufgrund der Arbeitslosigkeit gezwungen sind, Haus- und Pflegearbeit zu übernehmen, weil die Weltwirtschafts- und Sozialkrise schon lange andauert – eine Unterdrückung, die ganz und gar den Erfordernissen der Kontrolle und der Unterwerfung durch den Staat, den bewaffneten Flügel des Kapitals, dient –, diese Wut ist schließlich explodiert und hat als Auslöser dafür gesorgt, dass sich das Feuer auf andere Bereiche der Gesellschaft ausbreitet.

Wir begrüßen mit Begeisterung den Aufstand, der sich wie ein Feuer im Gestrüpp ausgebreitet hat, denn er zeigt, wie der Klassenkampf neu entfacht werden kann und muss, wenn die Summe aller Leiden aufgrund der Herrschaft des Kapitals eine bestimmte Grenze überschreitet: Indem sie dem internationalen Proletariat eine Demonstration des Mutes geben, die nicht verloren oder vergessen werden darf, zeigen die jungen Männer und Frauen des Iran unbewusst, dass der Klassenkampf nicht "abgeschafft" oder "ausgelöscht" werden kann! Unser Enthusiasmus muss Hand in Hand gehen mit einer erneuten Verpflichtung, der im Iran wie auch anderswo schwelenden Rebellion die notwendige theoretische, politische und organisatorische Führung zu geben. Ohne diese sind selbst die größten Rebellionen dazu verdammt, zu sterben oder in Blut zu ersticken. Und viel zu viel Blut hat das Weltproletariat in seiner langen Geschichte von Kämpfen, Schlachten, vielen gewaltigen Niederlagen und wenigen, aber strahlenden Siegen vergossen.

Unsere Partei hat in den letzten Jahrzehnten viele Artikel über die Situation im Iran verfasst und arbeitet derzeit an einem umfangreicheren Artikel über die aktuellen Ereignisse.

INTERNATIONAL COMMUNIST PARTY PRESS
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