Der überstürzte „Rückzug“ der USA aus Afghanistan nach Jahrzehnten des „Exports der Demokratie“ (zweifelhafte Allianzen, Finanzierungen und Ausbildung von fragwürdigen Gruppen: in einem Wort, die selber die Grundlagen des heutigen Chaos sind) belegt, wie hier rücksichtslos – und nur auf die eigenen Interessen orientiert – gehandelt wurde. Dem folgt die erbärmliche Flucht der westlichen Mächte, die gestern in großer Anzahl ins Land herbeigeeilt sind, um „gute Geschäfte“ abzuschließen, hinter dem Sternenbanner der USA, und die sich heute plötzlich schutzlos wiederfinden.
Es ist der hundertste Beweis der Nichtexistenz von Europa als einheitliches politisches Subjekt und stattdessen als gelähmtes Terrain von obszönen nationalen Egoismen, im Übrigen unvermeidbar unter der Herrschaft des Kapitals und Profits. Nun greift der lange Arm von China und Russland nach einer Region von extremen geo-politischem und ökonomischem Interesse, mit seinen seltenen Erden, seinem Erdöl und Gas, Talkum und natürlich seinem Opium, einem kostbaren Rohstoff zur allgemeinen Vernebelung.
Nicht zu vergessen: die Rolle der blutrünstigen Diener, die aus Clans, Kriegsherren und aus lokalen bürgerlichen Fraktionen bestehen, die immer dazu bereit sind, sich dieser oder jener imperialistischen Macht anzuvertrauen oder zu verkaufen und die Militärweste zu wechseln, sobald sich der Wind in eine andere Richtung dreht. In dieses schöne Bild reihen sich andere Spannungen ein, die sich weiter aufblähen und im Nahen und Mittleren Osten explodieren oder in die nicht weit entfernten mediterranen Regionen ausströmen (wie vor kurzer Zeit in Algerien und Marokko)...
Summa summarum, die ewige Tragödie von zivilen Bevölkerungen, die vom Krieg, Aufteilungen, Invasionen, Regime- und Allianzwechseln, erbarmungsloser Repression jeglichen Typs heimgesucht werden und die tagtäglich ums Überleben und gegen Hunger und Hungersnöte kämpfen – die von all jenen abgewiesen werden, deren Hände vor Blut triefen, nachdem sie Territorien und Populationen in unendlichen „Friedens- und Zivilmissionen“ ausgeplündert und gemartert haben und jetzt Krokodilstränen über das „triste Schicksal der Flüchtlinge“ vergießen.
Was soll man anderes dazu sagen, als dass ein weiteres abstoßendes Kapitel in der infamen Geschichte des Imperialismus, das höchste Stadium des Kapitalismus, geschrieben wird?
Dieses mehrköpfige Ungeheuer muss ein für allemal eliminiert werden, wenn man verhindern will, dass die Agonie des Kapitalismus, einer historisch überholten Produktionsweise in einer tiefgreifenden Krise, durch die Multiplizierung und Verschlimmerung von lokalen Kriegsherden in einem neuen kollektiven Blutbad, einem dritten weltweiten Konflikt explodiert.
Der Hauptfeind steht im eigenen Land: es sind die jeweiligen nationalen Bourgeoisien, die profitdurstig sind und in erbitterter wechselseitiger Konkurrenz zueinander stehen. Gegen die sich die Proletarier vereinen und sich vorbereiten müssen, zu kämpfen und sie niederzuschlagen!
Wie immer sind und werden wir Kommunist_innen an ihrer Seite sein, um die dringende Notwendigkeit zu zeigen, dazu zurückzukehren den anti-patriotischen Defätismus gegenüber der nationalen Ökonomie und der wachsenden militärischen Beteiligung der jeweiligen Bourgeoisie zu praktizieren und um für die Stärkung und Verankerung der revolutionären Partei zu arbeiten, die in der Lage ist, unsere Klasse bei der Machteroberung und bei der Ausübung der proletarischen Diktatur zu führen, zum Kommunismus.
Internationale Kommunistische Partei