Am Samstag, den 30.11. fand in Bologna eine Demonstration statt, zu der die Basisgewerkschaft S.I. Cobas aufgerufen hatte, um die wachsende juristisch-polizeiliche Repression in den Auseinandersetzungen der engagierten Arbeiter in den gewerkschaftlichen Kämpfen und der Aktivisten der sozialen Kämpfe anzuprangern. Am Rande dieser Demonstration hat sich nun eine blamable Aggression seitens eines Dutzends junger Menschen ereignet, die aus dem Spektrum der feministischen Bewegung „Non una di meno“ kommen, gegen einen von unseren Sympathisanten, der unwürdige Abschluss einer monatelangen Diffamierungskampagne, mit der sich ein Beziehungsstreit in Anschuldigungen von Belästigungen und Stalkertum ausgeweitet hatte, bis zur diffusen Andeutung von „Vergewaltigung“! Im Verlauf dieses traurigen Ereignisses ist auch eine Genossin unserer Organisation überfallen und verprügelt worden, die ihn verteidigt hat.
Wir sind uns sehr gut bewusst über die dekadenten Aspekte der Gewalt, die viele Frauen seitens ihrer Ehemänner, Verlobten, Partner, Arbeitskollegen erleiden, und gerade deswegen sind wir – als Revolutionäre – seit jeher damit beschäftigt, das kapitalistische System zu bekämpfen, das sich das „Patriarchat“ in die eigenen Herrschaftsformen und -Praktiken angeeignet hat. Wir können es jedoch nicht hinnehmen, dass eine Gruppe junger Frauen die Methoden der Verleumdung, der Verdächtigung, der Diffamierung, der organisierten Gewalt benutzt, die für den „Machismus“ typisch sind, den sie selber bekämpfen wollen. In der Entwicklung dieses Vorfalls lassen wir unseren Sympathisanten nicht alleine, auch wenn er einen eigenen Weg gehen wollte, um seine Würde zu verteidigen; aber gleichzeitig hoffen wir, dass dieser Vorfall der sogenannten „Bewegung von Bologna“ dazu dienen könnte, aus der Klemme der kleinbürgerlichen Ideologie herauszukommen, die geradezu auf eine Stammesrache zurückgeht, die als „Gerechtigkeit“ verstanden wird.
Weil sich diese Episode am Rande einer Demonstration der S.I. Cobas abgespielt hat, wo außerdem eine unserer Genossinnen in Mitleidenschaft gezogen wurde, die Mitglied in dieser Basisgewerkschaft ist, wünschen wir uns von der Gewerkschaft:
Erstens: keine Unterstützung der Verleumdungskampagnen
Zweitens: wirklich aufgrund der Wichtigkeit der „Frauenfrage“ innerhalb der gewerkschaftlichen Welt darauf zu beharren, praktische Ziele und konkrete Methoden in die eigenen Plattformen und Parolen einzubringen, um den Machismus zu bekämpfen, ausgehend von den Arbeitsorten und in den Beziehungen zwischen Arbeitern und Arbeiterinnen. Nur mit diesen operativen Methoden kann man die kleinbürgerlichen Infiltrierungen und Provokationen beseitigen und das Behindern der realen Emanzipationsbewegung der proletarischen Frauen beenden.
Übersetzt aus dem Italienischen, Original vom 4.12.2019
Internationale Kommunistische Partei