Für die proletarische Klassenunabhängigkeit
- Kategorie: Texte
- Veröffentlicht: Mittwoch, 26. Juni 2019 17:45
Unter dem Druck einer erschütternden globalen Wirtschaftskrise sind die Mittelklassen gezwungen, lautstark und teilweise auch gewalttätig zu handeln; aufgrund der Angst, einst erkämpfte “Privilegien” und “Rechte” zu verlieren, sind die Mittelklassen (unter ihnen auch die Arbeiteraristokratie) verängstigt und wütend; sie laufen Gefahr, allzu schnell in die Reihen der Proletarier ohne Sicherheitsnetz abzurutschen.
Im gegenwärtigen Jahrzehnt fanden solche Entwicklungen mehr oder weniger überall statt: von den sogenannten “arabischen Frühlingen” (anfänglich aus proletarischem Elan entstanden, aber rasch von kleinbürgerlichen, nationalen Perspektiven einverleibt und lahmgelegt) bis zur jetzigen Gelbwestenbewegung (Angestellte, Professoren, Bankangestellte, kleine Kaufleute, Kleinunternehmer, Kleinbauern, die die erdrückenden Steuern, die Staatsbürokratie, und den Anstieg der Verbrauchssteuern nicht mehr ertragen, ziehen die jungen Leute der Banlieus hinter sich her, um sie dann in den Auseinandersetzungen mit den Bullen einzusetzen). Und so weiter. Nach Jahrzehnten der Illusion und des Verrats, wurden sie von den Gewerkschaften und den institutionellen Parteien im Stich gelassen, die sie hinterlistig für demokratisch-parlamentarische Manöver ausgenutzt hatten; viele Proletarier, die dadurch komplett vereinzelt und auf sich gestellt waren, sahen keinen anderen Ausweg, als sich in diesen Sumpf mithineinziehen zu lassen und da ihre Energie, Wut und Entschlossenheit einzubringen. Vergebens.
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